Geothermie kann einen bedeutenden Beitrag zur Wärmewende leisten. Zudem stammt sie aus der Region – die Wertschöpfung kommt der eigenen Kommune zugute.

Um die Klimaziele von Paris zu erreichen und die Klimaerhitzung deutlich unter 2 °C zu stoppen, ist ein Umbau der Energieerzeugung notwendig. Dabei gilt es, verschiedene regenerative Energiequellen in einem intelligenten, auf die jeweiligen Gegebenheiten vor Ort angepassten Mix zu kombinieren. Während sich die CO2-freie Stromerzeugung in den letzten 20 Jahren recht dynamisch entwickelt hat, stammen bei der Wärmeversorgung erst rund 17 Prozent aus erneuerbaren Energien.

    Anteil erneuerbarer Energien

    Den größten Beitrag leistet im Wärmebereich momentan noch die Biomasse. Diese ist klimaneutral, weil Pflanzen das bei der Verbrennung freigesetzte CO2 zuvor gebunden haben. Allerdings ist im Sinne von Umwelt- und Artenschutz das Potenzial für die Biomassenutzung weitgehend ausgereizt. Ein großer Wärmeschatz liegt jedoch noch ungenutzt in der Tiefe der Erde.

    Gerade in geologisch besonders geeigneten Regionen kann die tiefe Geothermie eine herausragende Rolle übernehmen und mittels Fernwärmenetzen ganze Ortschaften oder städtische Quartiere versorgen. Die Studie Klimaneutrales Deutschland: In drei Schritten zu null Treibhausgasen bis 2045 hinterlegt dies mit Zahlen: 10 Terrawattstunden Fernwärme sollen im Jahr 2030 aus tiefer Geothermie stammen – das wären rund 2,5 Millionen Haushalte mit jeweils 4.000 kWh Wärmebedarf pro Jahr.

      VORTEILE FÜR UMWELT- UND KLIMASCHUTZ:

      • Klimafreundliche Wärme: Einsparung von 4,4 Tonnen CO2 jährlich pro Einfamilienhaus im Vergleich zu einer Ölheizung
      • Verbesserung der Luftqualität: keine Verbrennung fossiler Energieträger, Minderung der Feinstaubemissionen
      • Wenig Platzbedarf und geringer Eingriff ins Landschaftsbild: Die oberirdisch sichtbare Energiezentrale ist etwa so groß wie eine Scheune und kann in umgebungstypischer Architektur errichtet werden. Ein umfassendes Genehmigungsverfahren bezieht sämtliche Umwelt- und Naturschutzaspekte ein.
      • Option Stromerzeugung: Aus tiefengeothermischer Energie können bei entsprechenden Temperaturen Strom und Wärme produziert werden.

       

      Die Geothermie lässt sich ausgezeichnet mit anderen Energiequellen kombinieren. Sie ist grundlastfähig und kann so einen großen Teil der Wärmeversorgung tragen. Dies senkt die Treibhausgasemissionen für jeden angeschlossenen Haushalt und für die Kommune als Ganzes. Statt jedes Jahr Millionen von Euro für fossile Energieträger zu bezahlen, die teils in politisch äußerst instabile Länder fließen und Kriege finanzieren, ist die Wärme aus der Erde eine regionale Energiequelle. Das Geld bleibt in der Region und stärkt die heimische Wirtschaft.

      In NRW liegen in vielen Städten bereits Fernwärmeleitungen, die bislang aus fossilen Energiequellen gespeist werden. Tauscht man die bisherigen Wärmeerzeuger – z. B. Kohlekraftwerke – gegen klimaneutrale Wärme aus, sind auf einen Streich ganze Quartiere mit emissionsarmer Wärme versorgt.

        Symbolbild Grüne Fernwärme

        VORTEILE FÜR DIE KOMMUNE:

        • Regionale Wertschöpfung: Energie aus der Region für die Region
        • Beitrag zur Erreichung der kommunalen und regionalen Klimaschutzziele durch CO2-freie Energie
        • Zugriff auf eine sichere Wärmequelle ohne CO2-Abgabe
        • Gewerbesteuereinnahmen