Blockmodell des Untergrunds
Ziel der Untersuchungen ist es, den Aufbau des Untergrundes in NRW zu erkunden. Mithilfe der seismischen Messungen lässt sich von der Erdoberfläche aus ein möglichst genaues Abbild der Strukturen in der Tiefe erstellen, um wasserführende Gesteinsschichten (Kalksteine und Sandsteine) zu erkennen. Mit den Forschungsbohrungen im Explorations- und Bohrprogramm lassen sich lokal sehr detaillierte Erkenntnisse gewinnen, die wiederum repräsentativ für den Untergrundaufbau der Region sind.

Der GD NRW führt mit 2D-seismischen Messungen und Forschungsbohrungen eine rein wissenschaftliche Erkundung zur geologischen Landesaufnahme durch. Es handelt sich hierbei um eine Kernaufgabe des GD NRW. Hintergrund ist der 2019 vom nordrhein-westfälischen Landtag beschlossene Ausbau der geothermischen Nutzung, der mit dem Masterplan Geothermie NRW 2024 bekräftigt und erweitert wurde.

Gebäude des Geologischen Dienstes NRW
Blockmodell des Untergrunds

Wege zur geothermischen Nutzung aufzeigen

Aus den gewonnenen Daten erstellen Geowissenschaftler:innen mithilfe verschiedenster Verfahren detaillierte 2D-Untergrundbilder. Aus diesen lassen sich wichtige Informationen zur Tiefenlage und Mächtigkeit von Gesteinsschichten, die sich potenziell für eine Erdwärmenutzung eignen, ableiten. Im Münchner Raum beispielsweise wird bereits großräumig Geothermie genutzt. Das warme Wasser befindet sich dort in tiefen Kalksteinschichten. Solche Gesteine kommen auch in NRW vor.

Die Ergebnisse der seismischen Untersuchungen und Forschungsbohrungen werden der Allgemeinheit über ein Online-Portal bereitgestellt. Das Land NRW geht damit in Vorleistung.

Werden geeignete geologische Strukturen gefunden (v. a. ausreichend große Kalkstein- oder Sandsteinformationen mit vorhandenen Wasserwegsamkeiten), können die Kommunen auf diesen Ergebnissen aufbauen. Weitere Erkundungen können nun gezielt an besonders geeigneten Standorten stattfinden, was den beteiligten Gemeinden teure eigene Untersuchungen erspart. So können sie das geothermische Potenzial unter ihren Füßen für eine dekarbonisierte Wärmeversorgung optimal erschließen. Für weitere Untersuchungen (z. B. 3D-Seismik) steht der GD NRW unterstützend bereit, es ist aber nicht geplant diese selbst durchzuführen.