Seismik Westfälischer Hellweg

Im Spätsommer 2025 erkundete der GD NRW mit einer 2D-Seismik von ca. 185 Kilometern Länge die Region des östlichen Ruhrgebietes und des historischen Westfälischen Hellweges. Im Fokus standen der Kohlenkalk und der Massenkalk in Tiefen von bis zu 4.000 Metern. Die Messungen begannen am 15. September und dauerten bis zum 16. Oktober.

Landschaftsbild eines Sees mit Wiese
© Peter Dahm

Seismik Westfälischer Hellweg

Warum hier?

Wie schon in Ostwestfalen-Lippe (2024) ist auch im Bereich des historischen Westfälischen Hellweges und des östlichen Ruhrgebietes der Untergrund geologisch sehr komplex. Ziel der seismischen Messungen war es, Daten zum Untergrund für diese bislang wenig explorierte Region zu erhalten. Die Strecke war so geplant, dass die Seismik im Osten an die letztjährige Kampagne anschließt. Mit dem Kohlenkalk und dem Massenkalk waren gleich zwei geothermisch interessante Kalksteinformationen zu erwarten. Beide werden in Tiefen von bis zu 4.000 Metern erwartet. In der Region Soest kommen zudem Kalksteine aus der Kreide-Zeit im Untergrund vor. Mit den seismischen Messungen kann der GD NRW seine Karten und 3D-Modelle mit Fokus auf das geothermische Potenzial in der Tiefe verfeinern.

Auf der Abnahmeseite herrscht vor allem im Ruhrgebiet ein sehr hoher Wärmebedarf. Gleichzeitig sind dort bereits Fernwärmenetze vorhanden. Werden hier geothermische Potenziale bestätigt, hilft das den Kommunen bei der aktuell anstehenden Wärmeplanung. Auch entlang der Ost-West-Strecke liegen zahlreiche Städte und Gemeinden mit Wärmebedarf für Haushalte, kommunale Gebäude und Industrie.

Seismik Westfälischer Hellweg

Wo wurde gemessen?

Vier Messlinien mit insgesamt ca. 185 Kilometern Gesamtlänge wurden von den Vibro-Trucks abgearbeitet. Die drei Ost-West-Strecken verliefen zwischen Paderborn und Wuppertal und umfassten zusammen rund 150 Kilometer. In Hagen kreuzte die ca. 35 Kilometer lange Nord-Süd-Strecke, die bis nach Recklinghausen reichte.

Seismik Westfälischer Hellweg

Wann wurde gemessen?

Die Messungen begannen am 15. September gleichzeitig in Paderborn und in Wülfrath, nahe Wuppertal. Zwei Messtrupps waren parallel unterwegs und bewegten sich aufeinander zu. Der von Westen kommende Trupp wechselte in Menden auf die Nord-Süd-Trasse und fuhr dann von Hagen bis Recklinghausen, während das von Osten kommende Team sich weiter bis Menden vorarbeitete. Die Messungen wurden am 16. Oktober erfolgreich abgeschlossen. Über die Social-Media-Kanäle und den Newsletter informierte das Geowärme-Team regelmäßig über den Messfortschritt.

Seismik Westfälischer Hellweg

Messungen erfolgreich abgeschlossen

Nach rund 4 Wochen wurden die Messungen am 16. Oktober erfolgreich abgeschlossen. An insgesamt 5 600 Anregungspunkten haben die Vibro-Trucks Schallwellen in den Untergrund gesendet.

In den kommenden Monaten widmen sich die Fachleute des GD NRW der Analyse und Interpretation dieser Daten. Anschließend werden die Ergebnisse in der Region vorgestellt und der Öffentlichkeit frei zur Verfügung stehen. Kommunen und Energieversorger, aber auch Industrie- und Gartenbaubetriebe können darauf aufbauen und lokale Projekte realisieren. 

Viele Männer vor den zwei Vibros Trucks
© GD NRW
Eine Gruppe Männer vor den Vibro-Trucks.
© GD NRW
Karte auf der Menden, Schwerte und Hemer zu sehen sind, sowie die aktuelle Streckenplanung.
© GD NRW

Seismik Westfälischer Hellweg

5. Messwoche

Team West im Westen des Messgebiets hat sein Etappenziel bereits erreicht: Die Einheit beendete am vergangenen Donnerstag erfolgreich ihre geplante Strecke bis nach Suderwich in Recklinghausen.

Im Osten ist Team Ost weiterhin aktiv: Die Vibro-Trucks befinden sich aktuell in Voßwinkel und arbeiten sich zügig in Richtung der letzten Messpunkte vor.

Voraussichtlich wird am Mittwoch das finale Ziel in Sümmern erreicht. Damit geht eine intensive und erfolgreiche Messkampagne in die Zielgerade.

Seismik Westfälischer Hellweg

4. Messwoche beginnt

Team Ost startet in Soest. Die Vibro-Trucks arbeiten sich zunächst auf einer Route bis kurz vor Ampen vor. Anschließend werden die Fahrzeuge südlich von Soest umgesetzt und führen ihre Messfahrten bis nach Voßwinkel fort.

Im Norden des Messgebiets startet Team West im Südwesten von Dortmund. Die Strecke verläuft von Lütgendortmund über Merklinde, Obercastrop, Castrop, Pöppinghausen, Röllinghausen bis nach Suderwich in Recklinghausen.

© GD NRW

Seismik Westfälischer Hellweg

3. Messwoche

Team West ist nordwestlich von Stübbeken gestartet. Die Vibro-Trucks fahren bis kurz vor Sümmern, nördlich von Iserlohn. Dann überführt sie ein Schwerlasttransport nach Hohenlimburg. Dort führt die Strecke weiter Richtung Nordwesten. Bis Samstag sollte das Wochenziel in Dortmund-Eichlinghofen erreicht sein.

Im Osten des Messgebiets wird Geseke gleich zweimal durchquert, weil sich dort die Messlinien kreuzen. Anschließend vibriert Team Ost weiter auf der B 1 über Erwitte bis Bad Sassendorf.

Seismik Westfälischer Hellweg

2. Messwoche startet

Diese Woche geht es weiter: Unser erster Messtrupp setzt seine Fahrt von Wuppertal-Oberbarmen in Richtung Hagen-Halden fort. Gleichzeitig sind auch unsere Vibro-Trucks im Osten unterwegs – sie starten östlich von Wewer auf der B1 und vibrieren über Geseke bis nach Langeneicke.

Wie bereits in der ersten Messwoche erfolgen die Arbeiten auf diesem Abschnitt ebenfalls nachts, zwischen 20 und 6 Uhr. Damit vermeiden wir größere Beeinträchtigungen des Verkehrs auf der B1 und stellen sicher, dass unsere Geophone die Signale aus dem Untergrund möglichst störungsfrei erfassen können.

Strecke des Messtrups Ost
© GD NRW
Strecke der 2. Woche Messtrupp West
© GD NRW
© GD NRW
© GD NRW

Seismik Westfälischer Hellweg

Es geht los ...

Diese Woche geht es los: Am Mittwoch, den 17. September, startet einer unserer beiden Messtrupps in Wülfrath und fährt in Richtung Osten – bis voraussichtlich Wuppertal-Horath. Parallel dazu setzt sich der zweite Konvoi unserer Vibro-Trucks östlich von Paderborn in Bewegung. Er arbeitet sich nach Westen vor bis nach Paderborn-Mitte.

Auf dieser Strecke finden die Messungen nachts statt, von 20 bis 6 Uhr. So vermeiden wir, den Verkehr auf der B1 tagsüber zu stark zu beeinträchtigen – und gleichzeitig stören die alltäglichen Fahrgeräusche weniger unsere empfindlichen Geophone.